Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr

Predigttext: Hiob 14,1-17

Was kann ein Menschen ertragen? Oft ist Leid größer mehr, als Menschen es tragen kann. Vom individuellen Schicksal einzelner wird auf das kollektive Schicksal von Menschen übergegangen, das z.B. im Kriegsfall 'un-erträglich' wird. Danach wird erst der 1.Textteil der Klage Hiobs 14,1-6 eingeführt. Das Leid und die Fragen des Hiob werden 'verallgemeinert'. Jeder Versuch der Sinngebung ist zynisch. Das persönliche Erlebnis in Kalavrita im 2. Teil kann entweder entpersonalisiert oder durch eigene Erfahrungen ersetzt werden. Es steht pars pro toto. Im letzten Teil mit der Verlesung Hiob 14,13-17 keimt über den Gräbern und über dem Tod Hoffnung auf, wie bei Hiob. Was wäre wenn...? Sie findet ihren Grund in der trotzigen Gottesbindung entgegen allen äußeren Widerständen - und im Gebet, das diese Gottesbeziehung festigt: 'ich lasse dich nicht, du segnest mich denn...'

Bildbetrachtung: Kreuze auf Rollen an Orten der Klage

Gedanken zum Volkstrauertag

Kreuze auf Rollen, zu sehen in der Marienkirche in Lübeck. Ich habe sie mir für den Volkstrauertag gedanklich ausgeliehen, die Kreuze auf Rollen. Dann kann man sie dorthin rollen, wo sie gebraucht werden, an den richtigen Ort, an die Totenorte. An die vielen Totenorte, die daran erinnern, dass Menschen Menschen umgebracht haben.