Weihnachten am Tage
6
Zielgruppe: Gemeinde
Bibelstelle: Joh 1,1-18|Jes 52,7-10
Reihentitel: Die Botschaft heute
Ausgabe: 10/2017
Die feierlichen ersten Worte des Prologs versetzen uns ins innerste Geheimnis Gottes. Damit sollen wir an Höhe, genauer: an Tiefe gewinnen. Wir sollen nicht nur auf die "Verpackung", die Windeln, achten, nicht gerührt vor einem Baby stehenbleiben. Johannes nimmt uns bei der Hand, nicht um uns vom Wunder der Heiligen Nacht weg-, sondern neu zu ihm hinzuführen, damit wir lernen, mit den Augen zu hören und mit den Ohren zu sehen. So schlicht wie erhaben beginnt er beim Unsagbaren und nennt es "das Wort". Kaleidoskopartig wird sodann, in einer subtil verdichteten Rekapitulation der Tora, die Menschwerdung ins Licht gerückt: Im Wort ist das Leben und im Leben ist das Licht für die Menschen, und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns sein Zelt aufgeschlagen (vgl. Ex 40,34ff.). Das Wort tritt immer deutlicher als personhafte Größe hervor: Jesus Christus, "der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht" (V 18), hat als sichtbares Wort Kunde gebracht vom unsichtbaren Gott, der Sohn ist der Exeget Gottes für uns. Der Prolog ist zugleich Pro-Logos, Werbung für das Wort, das bei den Seinen noch nicht angenommen ist.
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